NABU Insektensommer: Gemeine Feuerwanze an der Spitze
Hannover – Sommerzeit ist Insektenzeit, besonders in den heimischen Gärten von Niedersachsen. Damit das so bleibt, brauchen vor allem Insekten ihren Freiraum. Als unermüdliche Gärtner der Natur sorgen sie durch Bestäubung, Bodenaufbereitung und natürliche Schädlingsbekämpfung dafür, dass es auch bei uns im Garten so richtig schön ist. Ein bisschen Unordnung im Garten hilft ihnen dabei – und sorgt dafür, dass unser Garten lebendig und schön bleibt.
„Insekten sind unverzichtbare Bestandteile unseres Ökosystems. Sie fungieren nicht nur als Bestäuber, sondern auch als wichtige Nahrungsquelle für andere Tiere. Unsere Gärten bieten ihnen wertvolle Lebensräume, denn die werden zunehmend knapper. Selbst kleine Flächen können viel bewirken, wenn wir sie durch Wildblumen, Totholzhaufen oder Nisthilfen insektenfreundlich gestalten“, erklärt Renée Gerber, Pressereferentin des NABU Niedersachsen. Obwohl im Insektensommer überall gezählt werden kann, kommen die meisten Meldungen aus privaten Gärten. „Diese Daten sind für uns besonders wertvoll, weil Privatgärten nicht öffentlich zugänglich sind. Wer seinen Garten insektenfreundlich gestaltet, schafft einen wichtigen Rückzugsort für die Artenvielfalt“, ergänzt Gerber.
In Niedersachsen stammen fast drei Viertel aller Meldungen aus privaten Gärten, die Gemeine Feuerwanze steht dabei an der Spitze. Auf Platz zwei folgt die Ackerhummel, gefolgt von der Hainschwebfliege. Ähnlich wie im Vorjahr zeigten sich auch in diesem Jahr nur wenige Schmetterlinge. „Die Klimakrise mit ihren extremen Wetterlagen, ein geringes Nahrungsangebot und der schwindende Lebensraum spielen dabei eine wesentliche Rolle“, erklärt Gerber.
Jedoch gibt es auch Arten, die von den klimatischen Veränderungen profitieren. „Die Daten zeigen, dass ehemals seltene, wärmeliebende Insekten vermehrt in Niedersachsen gesichtet wurden“, so Gerber weiter. „Zu diesen Arten zählt etwa die Blaue Holzbiene. Sie hat sich aufgrund der wärmer werdenden Temperaturen sogar bis zu uns nach Norddeutschland ausgebreitet.“
Prominente Unterstützung für die Aktion gab es auch 2024 wieder durch die NABU-Insektenbotschafter*innen: Schauspielerin Dr. Maria Furtwängler, die Moderator*innen Ruth Moschner und Ralf Caspers, der forensische Entomologe Dr. Mark Benecke und die Schriftstellerin und Wissenschaftsjournalistin Jasmin Schreiber. Auch Biene Maja und ihre Freunde (www.diebienemaja-bienenschutz.de) riefen zum Mitzählen auf.
Der Insektensommer ist eine Gemeinschaftsaktion von NABU und dem Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV), bei der im Juni und August jeweils eine Woche gezählt wird. Die Daten der Zählaktion werden in Zusammenarbeit mit der Meldeplattform www.NABU-naturgucker.de erfasst und die Ergebnisse vom NABU transparent und zeitnah auf www.NABU.de/Insektensommer-Ergebnisse veröffentlicht.
Weiterführende Links:
www.NABU.de/Insektensommer-Ergebnisse
www.NABU.de/Pressebilder_Insektensommer
Für Rückfragen:
Dr. Laura Breitkreuz
Referentin für Biodiversität und Entomologie
Tel. +49 (0)30-284984-1577
Laura.Breitkreuz@NABU.de